Weserübung …

Bei all den schrecklichen Nachrichten sollte ein Termin nicht vergessen werden. Heute vor 82 Jahren begann das „Unternehmen Weserübung“. Das ist der Deckname für den Überfall der deutschen Wehrmacht auf das neutrale Norwegen und Dänemark 9. April 1940. Am Abend des Tages war schon alles vorbei, 17 dänische Soldaten waren gestorben und das Land kapitulierte.

Ich kenne Dänemark so lange ich denken kann, es ist ein Stück meiner Heimat. Schon als kleines Kind war ich dort, bin in all den vielen Jahren wegen der Vergangenheit als Deutscher niemals angefeindet worden, was an meinem Alter oder an dem freundlichen Naturell der Menschen dort liegen mag. Bis vor einigen Wochen war es für mich in einer europäischen Welt auch generell nicht vorstellbar, dass heutzutage noch ein vorgeblich zivilisiertes Land über ein anderes herfallen könnte. Das war böse Geschichte, etwas, was es nie wieder geben würde. Zumindest nicht auf diesem Kontinent. Nicht nach der Geschichte. Ein Irrtum, wie sich gerade zeigt.

Wie gut, dass wir uns heute mit unserem nördlichen Nachbarn so gut verstehen. Erstaunlich gut verstehen, auch, wenn wir in Sachfragen andere Interessen haben mögen. Das gehört dazu. Aber „Deutsche U-Boote in Hirtshals, wie gut, dass sie da sind“. Deutsche Marineschiffe in der Ostsee, auch in dänischen Gewässern, „wie gut, dass wir Alliierte haben“. Stimmen aus Foren, in denen ich auch unterwegs bin und die ich zuerst kaum glauben mochte. Andererseits ein Zeichen, dass wir böse Zeiten weit hinter uns gelassen haben und gemeinsam äußeren Bedrohungen begegnen, ohne Hintergedanken und ohne Angst. Gemeinsamkeit bei allen Unterschiedlichkeiten, gelernt aus der Geschichte, was für ein Fortschritt!

Das Kriege trotz allem unendlich lange Spuren durch die Geschichte ziehen, mag man an einem Vorkommen vom letzten Freitag sehen. Der Trawler „St. Anthonys“ schleppte 75 Seemeilen vor Thyboroen (einem Fischereihafen an der dänischen Westküste) einen viereinhalb Meter langen Torpedo aus dem zweiten Weltkrieg und zog ihn mit dem Netz an Deck. Nach erster Schockstarre wurde die Dänische Marine alarmiert, die das Teil von Bord schaffte und dann unter Wasser sprengte. Aber es war eben auch ein deutliches Zeichen durch Raum und Zeit, dass so etwas nie wieder geschehen darf.

Daran sollten wir an einem solchen Erinnerungstag besonders denken.

Hier gehts zum Video …